Blut punktet

Ein bild des schreckens, neben harmlos anmutenden portraits. Das gibt es momentan in der galerie Westwind zu sehen. World Press Photo heißt die ausstellung, die um die welt reist und momentan im 7. bezirk haltmacht. 185 bilder wurden von der jurie ausgewählt und von diesen 185 bildern sind, so würde ich schätzen, 140 extrem brutal, mit viel blut oder sehr dramatisch. wie wir schon in com2 bemerkten, verkaufen sich schlechte nachrichten besser als gute, und offenbar haben es auch blutige bilder leichter ausgestellt zu werden. eigentlich liebe ich photos (ich weiß man schreibt Fotos aber mit ph siehts einfach ästhetischer aus), habe eine gute spiegelreflexkamera und habe vor auf der "Angewandten" photographie oder architektur zu studieren. jedenfalls ist mein zugang zu photos ein völlig anderer als er für die ausstellung von nöten wäre. für mich zählt bei einem bild vor allem die kreativität, der moment und einfach wie das bild aufgebaut ist, bzw die ästhetik des photos. der politische hintergrund ist für mich eher zweitrangig, auch wenn ich sonst ein sehr politischer mensch bin.
ich finde es auf jedenfall gut wenn wir lehrausgänge machen und auch sachen sehen, die sich sonst wahrscheinlich nur wenige von uns angeschaut hätte. interessant war die ausstellung auch, die auswahl der photos war aber wie gesagt etwas merkwürdig. allerdings muss man natürlich dazusagen dass es ja um pressephotos geht, bei denen es mehr auf die aussage als auf die kreativität etc. ankommt.
ps: am besten gefiel mir das bild von dem durch den tsunami verwüsteten strand, wo "geköpfte" palmen zu sehen waren. dadurch dass es schwarzweiß war hatte es eine unglaublich beeindruckende wirkung. ich finde sogar dass es viel besser die naturgewalt wiederspiegelt als leichenberge.
eine letzte überlegung: ich glaube auch, dass die konkurenz wie fernsehen oder videospiele die pressephotographen dazu veranlassen brutale photos zu machen, da sonst die bilder im vergleich harmlos wirken weil viele nicht mehr wirklich zwischen realität und film etc. unterscheiden können, und so die dramatik der realität oft nicht mehr ausreicht.
principe - 26. Okt, 16:02

blut punktet

hallo benni! Danke für deine profunde rückmeldung zur ausstellung. in der tat: pressefotos verlangen meist eine andere art von fokusierung als bilder, die um der ästhetik willen allein geschossen werden. ein pressefotograf will eine große öffentlichkeit informieren, daran auch z.t verdienen und wie wir wissen: kurioses, skandolöses, emotionales erregt die aufmerksamkeit der menschen umso stärker. manchmal rüttel sie auch auf und erzwingen umdenken in der politik bzw. gesellschaft: siehe photos (auch ich ziehe "ph" vor) von der misshandlung in irakischen gefängnissen, photos von hungernden kinder..... _das problem: wenn man nur mehr auf die tränendrüse bzw. rührung drückt, dann wird es verdächtig. Wenngleich ich der meinung bin: auch in der ausstellung gab es viele beispiele, in denen unglaubliche kreativität bzw. ästhetik sichtbar wird. Ich denke nur an die porträtserien von gesichtern etc.

Lg
Prof. Prinz

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